Der Weg zum perfekten Haarschnitt ist oft ein
steiniger: Berühmte Köpfe werden aus Magazinen gerissen, wildfremde Menschen
aufgrund der unpräzise präzisen Stufung ihrer Haare auf der Straße oder der
U-Bahn fotografiert und völlig unrealistische, karikatur-ähnliche Cyberfrisuren
via app auf das eigene Gesicht gepinnt.
Dazwischen gibt es viele Friseurwechsel, diverse
Mützen, viel Verzweiflung und noch mehr Tränen. Been there, done that.
Das änderte sich, als ich vor knapp neun Jahren
Martina traf.
Es war Liebe auf den ersten Schnitt.
Sie verstand auf Anhieb meine oft sehr umständlich
formulierten Frisurwünsche, dass meine Haarstruktur mal glatt mal gewellt sein
möchte (ohne dass ich das möchte) und vor allem, dass Spitzen schneiden in
meinem Fall unter 1cm passieren muss.
Sie wurde meine gute (Frisi-)Fee, die manche meiner
Vorschläge einstimmig ablehnte (das mit der blonden Strähne war auch einfach
eine Schnappsidee) und andere durch sofortiges Ansetzen der Schere am bald-Pony
umsetzte.
Wenn man den Schnittmeister oder die
Schnittmeisterin seines Vertrauens gefunden hat, dann folgt man ihm oder ihr
überall hin. Auch wenn man dafür eine Stunde mit der Bahn fahren muss.
Was Martina für mich ist, ist Marc für Martina. Er
ist der strafende Blick für Ideen die besser hätten unausgesprochen bleiben
sollen und die helfende Hand, die aus der schwarzen Mähne einen rubinroten
Longbob macht.
Dass die Beiden vor Kurzem ihren ersten eigenen
Laden im belgischen Viertel Kölns eröffneten, ist also mehr als eine glückliche
Fügung des Schicksals.
In Liebe
zum Detail steckt tatsächlich in jedem Detail viel Liebe:
Von der Anordnung der Orchideen im
Eingangsbereich bis zur Gestaltung der
nostalgisch-schönen Waschbecken. In jeder eigenhändig renovierten Ecke und
jedem Bürstenstrich steckt viel Herzblut. Das sieht man und das fühlt
man.
Wer also noch auf der Suche nach dem perfekten
Haarschnitt ist, sollte es vielleicht mal mit etwas mehr Liebe zum Detail versuchen.
Marc& Martina |